Praxis für Gestalttherapie Dr. Monika Jäckle

Pessotherapie | Traumatherapie

Verständnis meiner Arbeit

Mein dialogischer Blick richtet sich auf das aktuelle Erleben und seine sinnhaften Zusammenhänge. Symptome wie Angst, depressive Stimmungen, Unruhezustände, psychosomatische Beschwerden etc. sind „nur“ Erscheinungen im Vordergründigen. Mich interessiert ebenso das Hintergründige sowie der „Grund“ und die „Konsistenz des Bodens“. Ein schnelles Wegtherapieren von Leid entsprechend einer effizienten Reparaturlogik führt mit Wilhelm Busch gesprochen oftmals ins Leere: „Wer rudert sieht den Grund nicht.“ Demnach geht es vielmehr darum, persönliche Erfahrungen so zu transponieren, dass eine je individuelle Stimmigkeit entsteht.

Sein Leben zu leben, zu lieben, zu atmen, sich zu bewegen, zu gestalten, sich auszudrücken – all das sind Fähigkeiten für ein mögliches Leben. Ein mögliches Leben ist nicht einfach gegeben. Es sind die eigenen Grenzen, die darüber bestimmen, ob das Fremde, Neue anverwandelt werden kann und es sind die Grenzen des Menschlichen, entlang derer Lebensformen und Seinsweisen unterschiedlich anerkannt, unterschiedlich sozial lebbar werden. Dieser ethische Aspekt einer sozialen Praxis der Anerkennung vielfältiger Sein- und Lebensweisen ist Teil des gemeinschaftlichen Bündnisses einer „Praxis der Differenz“, zu der ich mich verstehe.

Verletzungen, Leid, seelische Wunden sind beheimatet im unmittelbaren Erlebensraum. In der menschlichen Erfahrung jedes Einzelnen. Diese Verletzungsoffenheit ist Teil menschlicher Existenz. Der Schauplatz der Verwundung ist jedoch oftmals das Resonanzfeld zwischen ich und du, ego und alter: der „Grenzraum“ zwischen dem Leib und sozial-politischen Normierungen. Eine Anerkennung subjektiv gelebten Leides in einem Feld gemeinschaftlicher Bindungen ist Ziel meiner Arbeit und fordert zur Zeugenschaft heraus.

„Wir können nicht über uns selbst oder unser Handeln reflektieren, ohne genauso die sozialen Bedingungen zu beachten, die dieses Selbst und dessen Handlung möglich und verstehbar werden lassen. (…) Ich denke, dass man sich selbst oder seine Handlung nicht völlig verstehen kann ohne Verständnis der sozialen Normen,
in denen man lebt und das bedeutet,
dass Ethik uns zum Problem der Sozialkritik weist.“
(Judith Butler)

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