„Einem Menschen begegnen heißt,
von einem Rätsel wachgehalten werden.“
(Emmanuele Levinas)
Die Einzeltherapie ist der Ort, an dem Konflikte, Krisen, traumatische Erfahrungen und Mangelerfahrungen einen Platz bekommen. Dabei geht es nicht darum, schmerzliche Erfahrungen zu überwinden, das eigene Selbst zu optimieren oder Schwieriges zu korrigieren. Sondern: MIT diesen Erfahrungen leben zu lernen. In einem Erstgespräch wird hierzu ein Kompass entwickelt.
Das Einzelsetting bietet als Vertrauensraum einen geschützten Rahmen, sich diesen Themen zu widmen, diese zunächst ans Licht zu bringen, diese neu zu verhandeln und letztlich Erfahrungen des Anderen zu machen. So können Automatismen und Anpassungsmuster in ihrer Erlebnisqualität verändert werden.
Über ein Wahrnehmen, Ausdrücken, Ausprobieren und Reflektieren kann Unterstützung im Annehmen, Verstehen und Anverwandeln erfahren werden. Die stärkende und haltgebende Kraft der dialogischen Situation bietet einen einzigartigen Support aktuellen und/oder alten Themen neu oder anders zu begegnen und sich letztlich aufzurichten und neu auszurichten.
Konflikte | innere wie äußere – brauchen eine Bewusstheit, eine Sortierung und eine erlebbare Annäherung der widerstreitenden Anteile oder Personen. |
Krisen | brauchen Support, ein Aktivieren innerer Ressourcen und äußerer Unterstützungssysteme, eine Orientierung und Mobilisierung der organismischen Selbstregulation. |
Traumatische Erfahrungen | brauchen einen sicheren Platz, eine Wiederanbindung an das Gefühl der Selbstermächtigung als Gegenkraft zur Ohnmacht und Starre, ein Knüpfen am gerissenen Band zu sich selbst, zu anderen und zur Welt. |
Mangelerfahrungen | brauchen ein Nachversorgen, ein Gesehenwerden und Gewürdigtwerden des Da-seins und So-seins. |